Kat-Nachrüstung

Steuern sparen leicht gemacht.

Hier zeige ich am Beispiel meines ´77er GLS die Nachrüstung eines G-Kat in Wort und Bild. Die Arbeit ist eigentlich für jedem habwegs geübten Schrauber im handumdrehen selber durchzuführen. Es gibt lediglich kleine Punkte auf die besonders geachtet werden muß, damit man keine bösen Überraschungen erlebt.

Bei der hier montierten Anlage handelt es sich um den Nachrüstsatz der Fa. LRT-Fleck, die direkt beim Hersteller oder über diverse Zubehörhändler zu erhalten ist.
Vor der Montage ist sicherzustellen das die Gemischaufbereitung und die Zündanlage in einwandfreier Funktion sind.

Folgende Teile werden benötigt:
  1. Katnachrüstsatz mit folgenden Teilen:
    - Luftventil mit Luftschläuchen
    - Lambdasonde mit Einschweißmutter
    - Steuergerät
    - Kabelbaum
  2. Katalysator
  3. Hitzeschutzblech
  4. Auspuffrohre zum Einbinden des Katalysators in die Abgasanlage
  5. Dreiecksflansch für das anzufertigende Rohr hinter dem Kat.
  6. Adapter für Luftleitung (nur bei Solex-Vergasern)


Der Einbau des Katalysators

Zunächst muß man sich Gedanken machen wie der Katalysator in die Abgasanlage integriert wird. Ich habe mich dazu entschieden ein komplettes Hosenrohr vom 32B mit Katalysator zu verbauen. Somit habe ich ein durchgehendes Rohr vom Krümmer zum Kat. Damit habe ich mir wenigstens vor dem Katalysator sämtliche Schweißarbeiten erspart.

aufgeschnittener TopfDer Kat unter Fahrzeug Hinter dem Kat kommt man um Schweißarbeiten leider nicht herum, da alle Rohre die es für den 32B gibt einen größeren Durchmesser als die originale Anlage haben. Wohl oder über mußte also der bis dato verbaute Vorschalldämpfer zerlegt werden. Ein einfaches Abtrennen des Rohres hinter dem Dämpfer ist nicht ratsam, da es dann etwas zu kurz ist. Es muß also zunächst das Rohr aus dem Topf herausgetrennt werden. Dazu trennt man den Topf mit einer Flex entlang des Umfangs auf. Am hinteren Ende trennt man jetzt den Topf mit einem scharfen Meißel entlang der ums Rohr verlaufenden Schweißnaht. Dabei ist darauf zu achten das möglichst viel von der Schweißnaht auf dem Rohr erhalten bleibt. Den jetzt gelösten Mantel des Dämpfers kann nun nach hinten abziehen und das Rohr unmittelbar hinter Schweißnaht abtrennen. Jetzt kommt der Dreiecksflansch zum Einsatz. Dieser hat ebenfalls einen größeren Durchmesser als das jetzt gewonnene Rohr. Deshalb muß der Spalt zwischen Rohr und Flansch zugeschweisst werden. Hierbei ist es hilfreich wenn man möglichst viel von der Schweißnaht auf dem herausgetrennten Rohr stehen läßt. Bevor man nun den endgültigen Schweißvorgang durchführt ist es ratsam alle Teile zu montieren und den Flansch mit wenigen Punkten an das Rohr zu heften.

Der Einbau des Hitzeschutzbleches

HitzeschutzblechBevor der Katalysator jetzt endgültig montiert wird, ist es erforderlich am Unterboden das Hitzeschutzblech anzubringen. Hierbei ist mal die nahe Verwandtschaft des 32B zum 32er hilfreich. Das im 32B verwendete Blech paßt nämlich ohne jegliche Änderungen auch hier. Zur Befestigung wird einfach der Unterboden an den erforderlichen Stellen durchbohrt und das Blech mittels Nieten befestigt. Am besten eignen sich dazu die Nieten mit dem großen Kopf.(ca.20mm Durchmesser) Bevor die Nieten eingesetzt werden sollte man sie ausreichend in Unterbodenschutz bzw. Hohlraumwachs tauchen. Wir wollen ja schließlich noch länger etwas von unserem Passat haben.



Der Einbau des Lambdasonde

MutterLambda-SondeDie Lambdasonde muß möglichst nahe am Motor montiert werden, damit sie schnell ihre Betriebstemperatur erreicht. Bei zweiflutigen Hosenrohren muß sie jedoch dort eingeschweißt werden, wo beide Abgasströme vorhanden sind. Es ist also ratsam sie unmittelbar hinter der Zusammenführung der beiden einzelen Rohre zu platzieren. Die genaue Einbauposition sollte zunächst bei eingebauten Hosenrohr ermittelt und markiert werden. Dann wird das Hosenrohr wieder ausgebaut, an der markierten Stelle ein sechseckiges Loch herausgearbeitet und die Mutter gasdicht verschweißt. Bevor die Sonde jetzt endgültigt eingeschraubt wird wird das Gewinde reichlich mit Graphitpaste eingestrichen. Das erleichtert ein späteres auswechseln.

Der Einbau des Taktventils und des Adapters

AdapterröhrchenTaktventil Bei Fahrzeugen mit Solex-Vergaser (eigentlich alle VW bis 1980) muß ein zusätzlicher Adapter zu dem Kat-Satz bestellt. Diesen gibt es kostenlos von dem Hersteller. Dieser ist erforderlich, da es bei diesen Fahrzeugen keine Unterdruckleitung gibt, die unterhalb des Vergasers angeschloßen ist. Um eine Regelung zu erzielen ist aber genau dieses Notwendig. Es muß also der Ansaugkrümmer unterhalb des Vergasers mit einer zusätzlichen Bohrung versehen werden. Hierfür wird eine Bohrung von 4mm in den Ansaugkrümmer gebohrt und anschließend mit einem M5 Gewinde versehen. In dieses Gewinde wird dann das Adapterröhrchen mit etwas Loctite eingeschraubt. ACHTUNG!!! Die Krümmer sind mit in den Kühlwasserkreislauf eingebunden. Wenn man also an der falschen Stelle bohrt könnte es feucht werden.
Nun muß noch das Luftventil montiert werden. Der Hersteller schlägt für die Montage eigentlich die rechte Seitenwand vor. Ich habe mir dafür jedoch einen meineserachtens besseren Platz ausgesucht. Das Taktventil habe ich an den Luftfilterhalter zwischen Vergaser und Zylinderkopf geschraubt. Das hat einige Vorteile: An der Karosserie befestigt kann man das takten des Ventils noch im Innenraum hören und das Auge ißt schließlich auch mit. An den Luftfilterhalter ist das Ventil praktisch nicht zu sehen und keine störenden Schläuche kreuzen den Motorraum.
Jetzt muß nur noch der Schlauch zwischen Ventil und Adapterröhrchen aufgesteckt werden.


Der Einbau des Steuergerätes

Die KabelDas Steuergerät Das Steuergerät sollte an einer Spritzwasser geschützen Stelle montiert werden. Hierzu bietet sich der Bereich rund um den Scheibenwischerantrieb an.
Nun müssen die Komponenten nur noch mittels des Kabelbaums verbunden und die ganze Sache mit Strom versorgt werden. Den Kabelbaum habe ich im Vorwege aber noch etwas modifiziert. Das dort vorhandene Massekabel hätte ich irgendwo mittels einer Schraube am Blech befestigen müssen. Solche Vorgehensweise finde ich aber nicht sehr schön. Kurzerhand wurde ein längers Massekabel in den Kabelbaum eingezogen, welches jetzt direkt an der Batterie endet. Jetzt muß die Anlage natürlich auch noch 12V Plus versorgt werden. Der Kabelbaum scheint wie für den Passat gemacht zu sein, genau an der Zündspule erfolgt der Abgang für die Stromversorgung. Da ich meinen Passat auch schon mit einer TSZ-H-Zündanlage ausgerüstet habe, brauchte ich das Kabel nur auf Klemme 15 der Zünspule aufstecken. ACHTUNG!!! Fahrzeuge mit Kontaktzündung besitzen entweder einen Vorwiderstand oder eine Widerstandskabel vor der Zündspule, so daß dort nur ca. 9 Volt anliegen. Das wird wahrscheinlich für eine einwandfreie Funktion nicht genügen.
Jetzt noch eben die Lambdasonde und das Taktventil anschließen und es kann losgehen. Nach einer kurzen Warmlaufphase sollte das Taktventil jetzt ungefähr im Sekundentakt angesteuert werden. Eine gute Kontrolle dafür ist die im Steuergerät intergrierte Leuchtdiode, die das Ansteuern des Ventils signalisiert. Leuchtet sie jedoch ständig ist das Gemisch zu fett, geht sie garnicht an ist das Gemisch zu mager.

Jetzt ist das Ziel der Steuerermäßigung fast erreicht. Noch kurz zur AU, dann das Kat-System eintragen lassen und dann ab zur Zulassungsstelle.


© 2002 Olaf Steenbock     letzte Änderung:13.01.2009